Der Tod von Wolfgang Borgas riss einen Eisenbahnfreund und Modellbahner besonderer Prägung aus unserer Mitte. Seine Kenntnisse über die große und kleine Bahn konnte er wie kaum ein anderer in die Modellbahnwelt umsetzen. Seine Anlage „lebt"! Nicht ein Detail scheint mit der realen Welt im Widerspruch zu sein. Nichts wirkt künstlich aufgesetzt, jedes seiner Gebäude meint man schon irgendwo in einer Stadt oder besser, im Umfeld des großen Vorbildes gesehen zu haben. Noch erstaunlicher sind die technischen Lösungen. Einfach, aber voll zweckdienlich, Material und Kosten sparend.

Und sparsam, aber nicht geizig war Borgas. Er stellte keine großen Ansprüche an das Leben. Er war zufrieden mit seiner kleinen Güterspedition, die er mit dem vollen Einsatz seiner Frau gründete und mit ihr und seinem Bruder bis vor wenigen Jahren betrieb.

Wer je mit Borgas persönlichen Kontakt hatte, musste seine weitere große Tugend lobend hervorheben: Er blieb stets bescheiden. So wollte er auch nie als der Experte und Meisters des Hobby Eisenbahn und des Anlagenbaus gelten. Mit ihm ist einer der alten Garde, die nach dem Kriege der Modelleisenbahn so viele grundsätzlichen Impulse gegeben haben, von dieser Welt gegangen. Eine treue Gemeinde von Modellbahnfreunden trauert um ihn.